Deutsch-iranische Journalistin berichtet anlässlich des Weltfrauentages über die Situation im Iran
Am 16. Dezember 2022 starb Jina Mahsa Amini nach einer gewaltsamen Festnahme durch die iranischen Sittenwächter. Ihr Tod löste eine Protestwelle aus, die weltweit Aufmerksamkeit fand. Inzwischen sind die Proteste ein stückweit aus dem medialen Fokus verschwunden, doch der Ruf nach einem selbstbestimmten Leben im Iran ist ungebrochen – so die deutsch-iranische Journalistin Susan Zare. Sie war anlässlich des Weltfrauentages am Rösrather Freiherr-vom-Stein Gymnasiums zu Gast und hat auf Einladung von Schülerin und Mitglied der Schülervertretung, Mathilda Dick, vor rund 200 Schülerinnen und Schülern über die Situation im Iran gesprochen.
Susan Zare ist Deutsch-Iranerin und mit beiden Kulturen groß geworden. Als Moderatorin und Journalistin versucht sie die Situation in Deutschland greifbar zu machen und zusammen mit anderen ein Schallverstärker für die Stimmen der Menschen im Iran zu sein.
Bereits vor einem Jahr war die deutsch-iranische Journalistin und Autorin in Rösrath zu Gast und hatte bei der städtischen Veranstaltung zum Weltfrauentag über die Situation im Iran gesprochen. Auch Mathilda Dick war damals unter den Zuhörerinnen und hatte schnell den Entschluss gefasst, Susan Zare auch für eine schulinterne Veranstaltung gewinnen zu wollen. In Kooperation mit der Schülervertretung sowie durch finanzielle Unterstützung durch die Stadtverwaltung und den Förderverein des Gymnasiums konnte die Veranstaltung nun realisiert werden. „Ich bin froh, dass so viele Mitschülerinnen und -schüler meiner Einladung gefolgt sind, denn es war schließlich ein freiwilliges Angebot und keine verpflichtende Veranstaltung“, so Mathilda Dick.
Susan Zare informierte über die Menschenrechtsverletzungen im Iran und über den Kampf der Frauen um das Recht auf ein selbstbestimmtes, menschenwürdiges, gleichberechtigtes Leben in Frieden und Sicherheit. Gleichzeitig berichtete sie davon, wie gerne sie Zeit mit Freunden und Familie im Iran verbracht hat. Doch mit der Entscheidung, öffentlich über Missstände zu sprechen, ging auch der Entschluss einher, nicht mehr in den Iran einzureisen. Das könne für sie als Kritikerin des Regimes gefährlich werden.
Ihr Vortrag hinterließ bei den rund 200 Schülerinnen und Schülern einen nachhallenden Eindruck, was unter anderem die vielen Fragen belegen, die im Nachgang gestellt wurden. Es ging zum Beispiel um die Wirkung der Proteste und was man auch in Deutschland tun könne. Susan Zare verdeutlichte, dass die Veränderung kein Sprint, sondern ein Marathon sei. Doch schon mit Veranstaltungen wie dieser oder durch das Teilen von entsprechenden Beiträgen in den sozialen Medien werde eine Aufmerksamkeit generiert, die wahrgenommen werde. Sie bedankte sich bei Mathilda sowie der gesamten Schülervertretung für die Einladung und war dankbar für den interessierten Austausch.