Zukunftsinitiative Klima.Werk von Emschergenossenschaft/Lippeverband und Kommunen zeichnet Sportpark Styrum aus
Hier geht die Ressource Regenwasser nicht in der Kanalisation verloren, das kostbare Nass kann auf Wiesen versickern und Pflanzen bewässern. Im Starkregenfall bieten die Flächen des Sportparks Styrum zudem Platz für viel Wasser. Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist bei dem Bauprojekt mit umgesetzt worden. Ein Grund für die Zukunftsinitiative Klima.Werk, das Wasser.Zeichen zu vergeben.
Das Wasser.Zeichen kennzeichnet Projekte, die den natürlichen Wasserkreislauf in den Städten stärken und für einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser sorgen. Es soll an vielen Stellen im Ruhrgebiet zeigen: Es wird am klimafesten Umbau der Region nach dem Prinzip der Schwammstadt gearbeitet. Die Idee hinter diesem Städtebaukonzept: Möglichst viel Regenwasser durch Grünflächen, ober- und unterirdische Speicher, Mulden, Überflutungsflächen vor Ort zurückhalten und nutzen. Zur Bewässerung und Kühlung, aber auch zum Schutz vor Starkregen – denn durch den Rückhalt des Niederschlagswassers wird auch die Kanalisation entlastet.
Regenwasser zurückhalten und speichern
Der Sportpark Styrum in Mülheim an der Ruhr erfüllt diese Kriterien. Der einstige Aschenplatz ist nach seinem Umbau zu einem Sport- und Quartierspark im Frühjahr 2022 eröffnet worden. Die auf dem Areal neu angelegten Wiesen laden zum Verweilen, Spielen und Picknicken ein, sind aber auch bewusst so gestaltet, dass sie Regenwasser zurückhalten, speichern und die Möglichkeit zum Versickern bieten. Dieses Regenwassermanagement wird beim Spielen mit Balancierstangen, die bis in die Versickerungsmulden reichen, erlebbar gemacht.
Grund für die Zukunftsinitiative Klima.Werk, ein Netzwerk aus Emschergenossenschaft/Lippeverband und Kommunen, ein Wasser.Zeichen zu setzen und den Vorbildcharakter des Projekts hervorzuheben. Schild und Urkunde sind anlässlich der Infrastruktur-Messe InfraTech in Essen von Vertretern des Klima.Werks und der Knappmann Akademie des Landschaftsbauunternehmens Knappmann aus Essen übergeben worden.
An die Folgen des Klimawandels anpassen
„Wir brauchen viele Bausteine wie diese, um unsere Region an die Folgen des Klimawandels wie zunehmenden Starkregen, Dürre und Hitze anzupassen“, sagte Andreas Giga, Leiter der Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft/Lippeverband, bei der Übergabe der blau-grünen Auszeichnung. „Deshalb freuen wir uns, dass beim Sportpark Styrum das naturnahe Regenwassermanagement mit bedacht und umgesetzt wurde. Das ist ein Vorbild für andere öffentliche Flächen oder Immobilien- und Grundstückeigentümer.“
Die Zukunftsinitiative Klima.Werk
In der Zukunftsinitiative Klima.Werk arbeiten Emschergenossenschaft und Lippeverband gemeinsam mit Städten der Emscher-Lippe-Region an einer wasserbewussten Stadt- und Raumentwicklung, um die Folgen des Klimawandels abzumildern und die Lebensqualität in den Quartieren zu steigern. Der grün-blaue Umbau startete 2005 mit der Zukunftsvereinbarung Regenwasser (ZVR) von Emschergenossenschaft, Emscher-Kommunen und dem Land NRW und entwickelte sich 2014 zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ weiter, jetzt Zukunftsinitiative Klima.Werk. Unter dem Dach des Klima.Werks wird das Ruhrkonferenz-Projekt „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ des Landes Nordrhein-Westfalen umgesetzt, an dem sich seit 2020 alle Wasserverbände der Region beteiligen. Die Förderkulisse des Projekts umfasst das Gebiet des Regionalverbandes Ruhr (53 Städte und Gemeinden). In den klimafesten Wandel sollen bis 2030 rund 250 Millionen Euro investiert und in ausgewiesenen Gebieten 25 Prozent der befestigten Flächen abgekoppelt und die Verdunstungsrate um 10 Prozentpunkte gesteigert werden. Die Serviceorganisation der Zukunftsinitiative bei Emschergenossenschaft und Lippeverband setzt mit den Städten die Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung um. Weitere Informationen (auch zu Förderung von Projekten) auf www.klima-werk.de.
Die Emschergenossenschaft und der LippeverbandEmschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sind öffentlich-rechtliche Wasserwirtschaftsunternehmen, die als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip leben. Die Aufgaben der 1899 gegründeten Emschergenossenschaft sind unter anderem die Unterhaltung der Emscher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz. Der 1926 gegründete Lippeverband bewirtschaftet das Flusseinzugsgebiet der Lippe im nördlichen Ruhrgebiet und baute unter anderem den Lippe-Zufluss Seseke naturnah um. Gemeinsam haben Emschergenossenschaft und Lippeverband rund 1.700 Beschäftigte und sind Deutschlands größter Abwasserentsorger und Betreiber von Kläranlagen (rund 782 Kilometer Wasserläufe, rund 1533 Kilometer Abwasserkanäle, 546 Pumpwerke und 69 Kläranlagen). www.eglv.de