Die Situation der Kindertagesstätten in Bergisch Gladbach ist bekanntlich angespannt. Um dem Mangel an Betreuungsplätzen entgegenzuwirken, plant die Stadt aktuell mit der Fertigstellung gleich fünf neuer Kitas im Kindergartenjahr 2024/2025, die dafür sorgen, dass der Bedarf besser gedeckt werden kann. In Summe entstehen 333 neue Plätze, davon 104 für die unter 3-Jährigen und 229 für die über 3-Jährigen.
„Die Inbetriebnahme der Kita Reiser/Am Mondsröttchen ist für Sommer 2024 vorgesehen. Im Jahr 2025 folgen dann die Kita Schulstraße, die Kita Am Fürstenbrünnchen, die Kita Nittumer Weg und die Kita Jakobstraße. Wir sind damit auf einem guten Weg und stellen uns unserer Aufgabe, die Versorgung von Kita-Plätzen zu decken“, sagt Bürgermeister Frank Stein.
„Dass wir so enorm an Tempo gewinnen liegt zum einen daran, dass die Schulbau GmbH das Hochbauamt unterstützt, und zum anderen an der vorgesehenen Modulbauweise der Gebäude. Die Vorfertigung der Module ‚in der Halle‘ bewirkt eine bessere Qualität, weniger Belastungen auf der Baustelle vor Ort sowie eine große Flexibilität an die Gestaltung der Kitas, sodass wir sie an die Ansprüche anpassen können“, ergänzt Ragnar Migenda, Beigeordneter für Jugend und Soziales. „Darüber hinaus bauen wir Co2-neutral mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz, beabsichtigen einen geringen Energieverbrauch und nutzen helle Materialien, sodass die neuen Gebäude der angestrebten Treibhausgasneutralität und Hitzeresilienz entsprechend gebaut werden.“
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Fehlbedarf an Kitaplätzen bereits deutlich kleiner geworden. „Dies liegt zum einen an der aktuellen Bevölkerungsstatistik, zum anderen aber auch an einem realistischeren Verrechnungsschlüssel, der herangezogen wurde“, erklärt Julia Austermühle vom Fachbereich Jugend und Soziales.
In der Summe beläuft sich der gesamte rechnerische Fehlbedarf für das KG-Jahr 24/25 auf -36 Plätze (im Vorjahr: -416 Plätze). Im U3-Bereich gibt es in der Summe einen Überhang von 26 Plätzen (-162 U2, +187 2-3 Jahre) und im Ü3-Bereich fehlen -62 Plätze, wenn man die Plätze, die für die Betreuung von Kindern mit Behinderung freizuhalten sind, berücksichtigt. Die Fachberatung dokumentiert auf einer Liste, wenn sich Eltern, ergänzend zu LittleBird, beim Jugendamt melden, um ihren Bedarf nach einem Betreuungsplatz zu kommunizieren. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um eine heterogene Gruppe von Familien handelt. Zum aktuellen Zeitpunkt sind ca. 300 Kinder vermerkt.
„Diese Zahl sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, denn in dieser Liste sind auch Kinder gezählt, die bereits einen Platz haben, bei denen jedoch ein Wechselwunsch besteht, oder auch Familien, die ggf. bald nach Bergisch Gladbach ziehen und schon nach einem Platz gefragt haben“, ergänzt Julia Austermühle.
Bei der Versorgung von Plätzen in der Kindertagespflege ist für den Stichtag 1. August 2024 fast eine Punktlandung erreichbar: Geplant sind hier 389 Plätzte für einen Bedarf von 391 Plätzen.
„Wir werden das Thema weiter mit hoher Priorität behandeln und dafür sorgen, dass möglichst alle Eltern einen Platz für Kind erhalten“, kündigt Ragnar Migenda an.