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Bottroper Fachfrauen fordern Umsetzung des Gewalthilfegesetzes


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Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt nehmen seit Jahren kontinuierlich zu. Das jüngst veröffentlichte Bundeslagebild Häusliche Gewalt 2023 zeigt die dringende Notwendigkeit für verstärkten Schutz und umfassende Beratungsangebote auf. Die Zahlen der Partnerschaftsgewalt sind in den letzten fünf Jahren um insgesamt 19,5 % gestiegen.

Frauenhäuser und Fachberatungsstellen spielen eine lebensrettende Rolle, doch in Deutschland sind sie ungleich verteilt, unterfinanziert und überlastet. In vielen Frauenhäusern müssen Frauen in akuten Notsituationen teils selbst für ihren Schutz aufkommen. Die Bundesregierung plant ein Gewalthilfegesetz, das Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt und zum Schutz sowie zur Unterstützung von Gewaltopfern und deren Kindern vorsieht. Für die Umsetzung dieses Gesetzes sind jedoch ausreichende Bundesmittel erforderlich, die im aktuellen Haushaltsentwurf nicht berücksichtigt wurden.

„Wir sind entsetzt, dass die Umsetzung des dringend erforderlichen Gewalthilfegesetzes stockt. Trotz der immer wiederkehrenden Feststellungen, dass das Ausmaß an Gewalt weiter zunimmt, bleibt eine Verbesserung der Situation aus,“ kritisieren die Fachfrauen vom Frauenzentrum Courage e.V., dem AWO Frauenhaus und der Gleichstellungsstelle der Stadt Bottrop.

Am 9. September machten sie in der Bottroper Innenstadt mit orangefarbenen Ballons und Informationsmaterialien auf das Thema aufmerksam und schlossen sich damit einer landesweiten Aktion des NRW Netzwerks gegen Gewalt an Frauen an. Ziel dieser Aktion ist es, die Verabschiedung des Gesetzes noch in dieser Legislaturperiode zu erreichen. Selbst bei einem erfolgreichen Abschluss der Gesetzgebung werden positive Veränderungen voraussichtlich erst ab 2030 spürbar sein. Angesichts der steigenden Opferzahlen drängt die Zeit umso mehr, so die Expertinnen aus der lokalen Frauenschutz- und -hilfeinfrastruktur.

Die Landes- und Bundesverbände der autonomen Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen sowie die kommunalen Gleichstellungsstellen haben sich bereits mit einem dringenden Appell um Unterstützung an Ministerinnen, Minister und Bundestagsabgeordnete gewandt.

Alle, die ebenfalls aktiv werden möchten, können die Petition „Geld oder Leben“ unterstützen ( https://innn.it/geldoderleben) oder an der Demonstration der bundesweiten autonomen Frauenhäuser am Mittwoch, 25. September um 19.30 Uhr am Ebertplatz in Köln teilnehmen. Offizieller Start der Demo ist um 20 Uhr, das Ende ist für 22 Uhr am Bahnhofsvorplatz vorgesehen.

Die Gleichstellungsstelle der Stadt Bottrop, das AWO Frauenhaus sowie das Frauenzentrum Courage e.V. setzen sich gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren für die Umsetzung der Istanbul-Konvention auf kommunaler Ebene ein. Dieser Prozess soll die Situation von gewaltbetroffenen oder von Gewalt bedrohten Frauen und Kindern in Bottrop nachhaltig verbessern. Die Stadtverwaltung und die Lokalpolitik in Bottrop unterstützen dieses Anliegen aktiv.

Für Rückfragen steht die kommunale Gleichstellungsbeauftragte Susanne Lehmann zur Verfügung unter der Telefonnummer 02041 / 70 3330 oder per E-Mail an gleichstellungsstelle@bottrop.de.